
BARTEC®: Massgeschneiderte Verankerungsplatten
Die schwungvolle Gibelfeldbrücke wird Teil der neuen Umfahrung Cham/Hünenberg. Getragen wird sie nach Bauende von fünf Pfeilern, für welche die Debrunner Bewehrungstechnik Verankerungsplatten hergestellt hat. Die BARTEC®-Platten verkürzen zum einen die Verankerungslänge. Zum anderen gewährleisten sie die genaue Ausrichtung der Bewehrungseisen, was den Zeitaufwand für das Ausrichten deutlich reduziert.
Es ist ein Projekt mit besonderen Ausmassen für den Kanton Zug: 5.6 km neue Kantonsstrasse, 4 neue Betonkreisel, der mit 543 m nun längste Strassentunnel des Kantons, 2 neue Knoten mit Lichtsignalanlage und 3 neue Brücken. Die Rede ist von der Umfahrung, welche die beiden Gemeinden Cham und Hünenberg vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Mit der Umleitung des Verkehrs erhöht sich die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden, Fussgänger und Kinder in den Gemeinden, Lebens- und Wirtschaftsräume werden aufgewertet und die allgemeine Mobilität erfährt eine Verbesserung.

Fünf Pfeilerfundamente für die Brücke «Gibelfeld»
Das Augenmerk der Debrunner Bewehrungstechnik gilt der neuen Brücke «Gibelfeld». Sie verbindet die Sinserstrasse in Hünenberg mit der Knonauerstrasse in Cham. Nur 6 m über dem Knoten bewegen sich die Fahrzeuge auf zwei Spuren und im Gegenverkehr. Speziell an der 220 m langen Brücke ist ihre Form: Schwungvoll führt sie die Umfahrungsstrasse über den südlichen Kreisel beim Chamer Autobahnanschluss. Nahezu ohne gerade Linien und ohne rechte Winkel stellt die Gibelfeld-Brücke erhebliche Anforderungen an den Betonbau. Die Emch+Berger WSB AG als Teil der IG UCH Cham+ plante die Gibelfeldbrücke. Für die fünf Pfeilerfundamente der Gibelfeldbrücke zog sie die Debrunner Bewehrungstechnik zur Beratung bei.
BARTEC®-Verankerungsplatten mit zwei Aufgaben
Um den Bewehrungsstahl der Pfeiler zu verankern, stellte die Debrunner Bewehrungstechnik Verankerungsplatten auf Mass her. Die Platten bestehen aus einem Material, das dem für die Pfeiler eingesetzten höherfesten TOP700-Bewehrungsstahl entspricht. «Jede der fünf BARTEC®-TOP-CTS-Platten weist vier Justierschrauben auf, mit denen sich die Platten ins Blei ausrichten lassen», erklärt Alexander Auer, Technischer Berater bei der Debrunner Bewehrungstechnik. Rund 600 kg schwer sind die Platten und ausgestattet mit 40, 68 oder 84 M45-Innengewinden für Anschlusseisen. Alexander Auer ergänzt: «Die BARTEC® Platten verkürzen nicht nur die Verankerungslänge, sondern stellen gleichzeitig die genaue Ausrichtung der Bewehrungseisen sicher. Der Ausrichtungs- und damit der Zeitaufwand reduzieren sich deutlich.»
Dimensionen und Bohrlöcher als Herausforderung
Als Grundlage für die Entwicklung der speziellen BARTEC®-Verankerungsplatten dienten der Debrunner Bewehrungstechnik die vermassten Detailzeichnungen des Ingenieurbüros. Die Herausforderungen bestanden in den Abmessungen der Platten – die grösste wies 1500 × 2200 mm auf – und als Folge in der Produktion. Denn Verankerungsplatten in diesen Dimensionen können nicht überall gefertigt werden. Es galt für die Debrunner Bewehrungstechnik daher erst einmal, die Machbarkeit abzuklären. Nicht zuletzt war wichtig, dass die Innengewinde mithilfe der CNC-Anlage präzise angebracht wurden. Dafür lieferte die Emch+Berger WSB AG die nötigen dxf-Dateien.
Exakte Platzierung der Platten ist entscheidend
Da die Ausrichtung der Brückenpfeiler-Bewehrung von der Position der Verankerungsplatten abhing, war es wichtig, jene exakt zu platzieren. Dazu legte die mit den Baumeisterarbeiten betraute Brun Bau AG eine Sauberkeitsschicht an und nivellierte sie aus. Hier drauf kam noch vor dem Bewehren die Verankerungsplatte akkurat positioniert zu liegen. So liessen sich die Löcher für die Justierschrauben genau bohren. Die Platte entfernte Brun Bau anschliessend wieder. Zusätzlich wurde zentriert ein HEB-Träger für die Führung der Lehre der Bewehrung angebohrt.


Ausrichtung mithilfe von Justierschrauben
Nach dem Verlegen der Gewindestangen inklusive Justierplatte sowie der ersten und der zweiten Bewehrungslage baute Brun Bau die Verankerungsplatte ein und richtete sie mithilfe der Justierschrauben ins Blei aus. Es folgte die Bewehrung oberhalb der Platte. Mithilfe der ersten Lehre aus Holz verband Brun Bau nun den ersten Teil der Schraubbewehrung mit der Erdverankerungsplatte. Dieser Prozess wurde wiederholt, bis die Bewehrung vollständig war, wobei die weiteren Lehren für die Anschlusseisen aus Metall bestanden.
Die Kunst: vom Kleinen ins Grosse denken
Die Emch+Berger WSB AG definierte die statischen Anforderungen und die Debrunner Bewehrungstechnik entwickelte ein Standardprodukt des Sortiments weiter: Aus einer nicht einmal 18 kg schweren Platte, gedacht für eine einzige Bewehrungsstahlstange, konstruierte man ebendiese Verankerungsplatten mit je rund 600 kg Gewicht, die 40 bis 84 Stangen korrekt auszurichten vermögen. «Mit der Übertragung eines Prinzips vom Kleinen auf das Grosse bewies die Debrunner Bewehrungstechnik ihre technische Kompetenz», hält Bauingenieur Samuel Bänziger von der Emch+Berger WSB AG fest. «Mit Bügeln wäre eine derart exakte Ausrichtung der Bewehrung wohl nicht möglich gewesen.» Die Umfahrung Cham/Hünenberg soll 2027 eröffnet werden.
«Ich war begeistert, wie viel schneller wir vorankamen dank der Verankerungsplatten.»
Claudio Stadelmann, Polier, Brun Bau AG







Lieferauszug Debrunner Acifer Bewehrungen AG
- 10 t BARTEC®-Schraubverbindungen
- 8 t Top700 BARTEC®-Bewehrungsstahl
- 244 t B500B-Bewehrungsstahl
Entwickelt von der Debrunner Bewehrungstechnik
- 2 Platten; 1260 × 2170 mm; 84 Stück 40 mm Anschlusseisen mit M45 (S1/S5)
- 2 Platten; 1260 × 2170 mm; 68 Stück 40 mm Anschlusseisen mit M45 (S2/S4)
- 1 Platte; 1500 × 2200 mm; 40 Stück 40 mm Anschlusseisen mit M45 (S3)