Der Tunnel Visp wird von 4.75 auf 12.50 Meter ausgeweitet.
Jahrhundertbauwerk Tunnel Visp
Bis ins Jahr 2020 sollen die wichtigsten Bestandteile der Autobahn im Oberwallis in Betrieb genommen werden können – dies hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) beschlossen. So baut das Amt für Nationalstrassenbau des Kanton Wallis im Auftrag des ASTRA die 31,8 Kilometer der noch fehlenden Autobahnbahnstrecke der A9 zwischen Visp und Siders. Ein Teilstück der Nationalstrasse A9 im Kanton Wallis stellt die 8 Kilometer lange Umfahrung Visp dar.
Eine Etappe dieses Teilstücks führt durch den bereits bestehenden Tunnel Visp, der zusammen mit dem Tunnel Eyholz die Südumfahrung der künftigen Autobahn A9 im Raum Visp bildet. Damit die Autobahn durch den Tunnel Visp geführt werden kann, muss der bereits existierende Schotterstollen mit einem Querschnitt von 4.75 auf 12.50 Metern ausgeweitet werden.
Ein grosser Teil des dafür benötigten Bewehrungsstahls liefert die Debrunner Acifer AG Wallis. Die Arbeitsgemeinschaft Tunnel Visp (ATV) hat den Auftrag zur Ausführung erhalten. Nach einer rund viermonatigen Installationsphase seit September 2014 laufen die Arbeiten im Stollen westlich von Visp auf Hochtouren – ein Meilenstein im Gesamtprojekt der Realisierung der Visper Südumfahrung. Die Bauarbeiten inklusive Betriebs- und Sicherheitsausrüstung an der künftigen Oströhre des Tunnels Visp dauern noch bis Ende 2020.
Die Debrunner Acifer AG Wallis freut sich, als einer der Hauptlieferanten von Armierungsstahl, Netzen, Matten, Kabelschutz, Kanalisationsrohre, Werkzeugen und Maschinen in diesem Bauprojekt involviert zu sein. Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns, wir stehen Ihnen sehr gerne für eine kompetente Beratung zur Verfügung.
Martin Hutter, Chef der Dienststelle des Kanton Wallis für Nationalstrassenbau (links), und Egon Grünwald, Baustellenchef und Projektleiter der ARGE Tunnel Visp.
Interview mit Egon Grünwald, Baustellenchef und Projektleiter der ARGE Tunnel Visp
Welches sind die grössten Herausforderungen dieser Grossbaustelle?
Einerseits unterliegt das Bauwerk schwierigen geologischen Verhältnissen. Anderseits handelt es sich um ein komplexes Bauwerk, das gleichzeitig über drei Vortriebe verfügt. In logistischer Hinsicht ist die Verzweigungskaverne der aufwendigste Vortrieb, da er nur über einen Bypass und einen Lüftungsstollen erreichbar ist. Nicht zu vergessen ist, dass 14 Teilbaustellen parallel vorangetrieben, zeitlich aufeinander abgestimmt und termingerecht fertiggestellt werden müssen. Ausserdem birgt das Bauwerk eine Vielzahl anspruchsvoller Ingenieur- und Unternehmeraufgaben sowie eine Reihe von Gefahren und Risiken. Arbeitssicherheit und Umweltbelange erfordern eine konsequente Ausrichtung und Umsetzung. Es muss alles unternommen werden, um Mensch und Umwelt zu schützen.
Was reizt Sie persönlich an diesem Bauprojekt?
Die Zusammenarbeit und Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren sowie die Vielfältigkeit und Komplexität der Aufgaben. Von der Personalführung und Projektausführung über die technische Unterstützung und Beratung bis hin zur Koordination und Verrechnung – alles läuft über einen Tisch. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung und bei weitem nicht alles ist planbar. Entsprechend wichtig ist es, dass man auf einen guten Mitarbeiterstab zählen kann und die Aufgaben klar definiert sind. Das Flair im Tunnelbau ist etwas ganz Spezielles. Trotz den erschwerten Arbeitsbedingungen im «Untertagebau» herrscht unter den Mineuren, Tunnelbauern und Arbeitern ein enormes Zusammengehörigkeitsgefühl.
Der Lüftungsstollen West ist komplett mit Bewehrungsstahl ausgekleidet.
Was war ausschlaggebend dafür, dass Sie mit der Debrunner Acifer AG Wallis zusammenarbeiten?
Wir pflegen mit der Debrunner Acifer AG Wallis seit Jahren gute Geschäftsbeziehungen. Wir wollen – wann immer möglich – mit regional verankerten Unternehmen zusammenarbeiten. Termingerechte Lieferungen und ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis sind uns sehr wichtig. Bei Debrunner Acifer stimmt das Gesamtpaket. Das Bauwerk Tunnel Visp kann man als Jahrhundertbauwerk bezeichnen.
Was wünschen Sie sich für das Oberwallis und dessen Zukunft?
Der Bau der Autobahn ist für die Zukunft des Kanton Wallis ein wichtiger, historischer Schritt. Es muss alles darangesetzt werden, dass die definierten Meilensteine eingehalten und die Teilabschnitte termingerecht eröffnet werden können. Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Der Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels würde auf jeden Fall den Charakter eines Jahrhundertbauwerkes haben.
Bauarbeiter beim Verbauen des Belagsbetons (Konstruktionsbeton).
Projektdetails
- Bauherr: Kanton Wallis im Auftrag des ASTRA
- Beauftragte Unternehmung:
ARGE Tunnel Visp (ATV)
Imboden Ulrich AG, Visp
Prader Losinger SA, Sion
Dénériaz Sion SA, Sion
Evéquoz SA, Conthey
STRABAG AG, Erstfeld - Planer und Ingenieur: IG Vispa
IUB Engineering AG, Bern
Rothpletz, Lienhard + Cie. AG, Bern
SPI AG, Brig-Glis - Auftragsvolumen: CHF 200 Mio.
- Bauzeit: Sept. 2014 – Sept. 2018
- 130 Mitarbeiter und 20 Subunternehmen
- Ausbruch 320 000 m3
Spritzbeton 150 000 m2 - Anker 620 000 Stk.
- Aushub 60 000 m3
Baugrubenanschlüsse 5500 m2
Abdichtungen 150 000 m2
Ortsbeton 185 000 m3
Bewehrungsstahl 7000 To
Bewehrungsmatten 1600 To
Stahlbogen 1800 To
bituminöse Beläge 20 000 To
Auffüllungen 80 000 m3